Menschenkette am Lagerzaun
Anlässlich des Holocaust Gedenktages bildeten über tausend Schüler der Hersbrucker Schulen sowie der Happurger Mittelschule eine Menschenkette um das ehemalige KZ-Gelände.
Dabei hatte jeder Schüler ein Schild mit dem Namen, der Herkunft, der Häftlingsnummer und dem Todestag eines Opfers in der Hand.
Organisiert wurde die Gedenkveranstaltung vom Verein Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e. V.. Gast war ein Überlebender des Lagers, der 86-jährige Serbe Ljubisa Letic aus Novi Sad.
Es war rührend und er war sichtlich gerührt, als er mit den Schülern in der Menschenkette stand.
Es gibt nur noch wenige Menschen, die aus eigenem Erleben von dem erzählen können, was vor 65 Jahren in und um das „Lager“ Hersbruck passiert ist. Vielleicht wissen Sie in Ihrer Familie von jemandem und können ihm oder ihr zuhören.
Der Verein Dokumentationsstätte KZ Hersbruck sammelt solche Erzählungen und möchte dazu beitragen, dass die Erinnerung, wie es gewesen ist, die damals Betroffenen würdigt und uns vor Fehlern bewahrt.
Verein Dokumentationsstätte KZ Hersbruck
Menschenkette statt Lagerzaun (2012)
Sehr geehrte Damen und Herren in den Schulleitungen,
liebe Mitarbeitende an „Menschenkette statt Lagerzaun 2012“,
Ljubisa Letic ist heute, 01. Februar 2012, vormittag nach einem anspruchsvollen und anstrengenden Besuchs- und Gesprächsprogramm mit seinem Begleiter Miroslav nach Novi Sad zurückgekehrt. Er war überwältigt von dem herzlichen Interesse, das ihm von mehr als 1200 Schülerinnen und Schülern und vielen Erwachsenen aus Hersbruck und Umgebung entgegengebracht wiurde. Er wurde nicht müde, bei uns wie auch in seiner Heimat Serbien für Versöhnung und Frieden, für Demokratie, Freundschaft
und Beachtung der Menschenwürde einzutreten – und er hat die Herzen aller Beteiligten gewonnen.
Im Namen des Vereins Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e.V. möchten wir uns bei Ihnen, bei Euch für die Mitwirkung herzlich bedanken. Es mussten viele Entscheidungen angebahnt und getroffen werden, Kompromisse geschlossen werden,es gab auch kleinere Ungereimtheiten und Missgeschicke, aber nach 6 aufregenden Tagen, die auch von
Presse und sogar Fernsehen aufmerksam begleitet wurden, freuen wir uns über den Erfolg, den unser gemeinsames Projekt hatte:
Anlässlich der Menschenkette statt Lagerzaun haben viele junge Menschen mit Füßen und Verstand ihr Interesse für die Geschichte ihrer Stadt und für das schreckliche Schicksal der Häftlinge entdeckt, und sind dabei wach(er) geworden für die Verantwortung, die wir gemeinsam für die Menschen und die Welt, in der wir leben, tragen.
Dieser Erfolg wäre nicht möglich gewesen
ohne die Kooperation der Schulleitungen und Lehrerkollegien,
die nach Möglichkeit Bestand haben sollte,
ohne Mitwirkung der Stadt Hersbruck, unseres Bürgermeisters, der Polizei,
des Landratsamtes, des Finanzamts,
der Hersbrucker Zeitung sowie von Presse und Fernsehen,
der Kirchen, der Kirchengemeinde Happurg, der ev. Dekanatsjugend,
der Unterstützung durch die Bürgerbewegung für Menschenwürde e.V.,
der Gedenkstätte Flossenbürg und ihrer Mitarbeiter,
der vielen ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützer
aus dem Verein Dokumentationsstätte und um ihn herum.
Der Verein Dokumentationsstätte plant für den 9. Februar 19.00 Uhr im Nikolaus-Selnecker-Haus ein Treffen für Interessierte am Doku-Projekt zum Hersbrucker KZ Gelände, und für den Herbst 2012 gemeinsam mit dem Verein Kunstmuseum die Ausstellung der Werke Vittore Bocchettas in Hersbruck.
Der Bericht von Ljubisa Letic kann beim Verein oder im Buchhandel für 8,95¤ erworben werden.
(Ljubisa Letic „… nur wir Betroffenen wissen, durch welche Hölle wir gegangen sind:“ ISBN 978-3-9815005-0-0 € 8,95 + € 2,00 Porto u. Versandkosten)
Der 27.1.2013 fällt auf einen Sonntag. Die Verantwortlichen werden bald entscheiden, in welcher Form ein Gedenken dann stattfinden kann. Der Verein Dokumentationsstätte freut sich auch über Mitglieder, die mit ihrem Jahresbeitrag von 25 € die Arbeit unterstützen. Anmeldung (Formular) über diese Beitrittserklärung im pdf-Format.
Danke für die guten Erfahrungen der letzten Tage.
Mit freundlichen Grüßen
Dorothea und Thomas Wrensch
Religionslehrer und Pfarrer,
Mitarbeitende im Verein Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e.V.