Vittore Bocchetta war einer der wenigen Überlebenden des KZ Hersbruck und KZ Flossenbürg.
Am 15. November 1918 in Sassari / Sardinien geboren.
Jetzt ist er am 18. Februar 2021 in Verona verstorben.
Vittore Bocchetta verbringt seine Jugend von 1918 bis 1938 in Norditalien.
Dort gerät er seit Beginn des faschistischen Regimes immer mehr in Konfrontation mit der Obrigkeit. Dadurch kommt er auch in Kontakt mit dem Veroneser Untergrund.
Es sind gewaltfreie Rettungsaktionen des Widerstands, die mit erhöhten Druck des Regimes beantwortet werden.
Am 5. September 1944 werden Gefangene, darunter Vittore Bocchetta, mit einem Viehtransport nach Flossenbürg gefahren.
In den Konzentrationslagern Flossenbürg und Hersbruck verbringt er eine qualvolle Zeit.
Nach seiner Flucht vom Todesmarsch und Befreiung 1945 lebt er zunächst eine Zeit wieder in Verona.
Am 1. Januar 1949 bekommt er ein Visum und wandert per Schiff nach Argentinien aus. Von dort geht er 1954 in die USA.
1992 entschied sich Vittore Bocchetta nach Verona zurückzukehren. Wie in Argentinien, Venezuela und USA so auch Italien beschäfftigt er sich als frei schaffender Künstler.
In seinen Objekten verarbeitet er hauptsächlich seine schreckliche Vergangenheit in den beiden Konzentrationslagern Hersbruck und Flossenbürg.
Wie auch vor dem Krieg ist bei Vittore Bocchetta der Sinn für Gerechtigkeit und das öffentliche Eintreten für die Menschenrechte an oberster Stelle.
Außerdem ist ihm ein großes Anliegen mit jungen Menschen zusammen zu kommen und ihnen von der Vergangenheit zu erzählen. Sowie ihnen klar zu machen, dass eine gerechte Welt das höchste Gut ist.
Quelle: aus Peter Schön „Vittore Bocchetta – Leben und Werk“, erhältlich über Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e. V..