HERSBRUCK (kohl) – Die Stadt hat den Wildzirkelturm am Mauerweg saniert und darin zwei Arbeitsräume für den Verein „Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e.V.“ eingerichtet. Außerdem kann man durch diesen Turm nun auf den Wehrgang der Stadtmauer steigen, der voriges Jahr restauriert worden ist.
„Ich meine, wir haben eine gute, sinnvolle Nutzung gefunden für einen Teil unserer Geschichte“, sagte Bürgermeister Wolfgang Plattmeier, als er den Turmschlüssel an den Vereinsvorsitzenden Konrad Tzschentke übergab. Im Wildzirkelturm, der noch viele Besucher sehen wird, begegnen sich nun Hersbrucker Geschichte aus dem Mittelalter und aus der NS-Zeit.
„Wir müssen deutlich machen, dass die Zeit zwischen 1933 und 1945 eine Zeit war, die sich nicht wiederholen darf“, sagte Plattmeier. Dazu dient die Arbeit des Vereins, dem die Stadt im Turm zwei kleine Zimmer mietfrei überlässt. Um die Einrichtung muss der Verein sich allerdings selber kümern. Er trägt auch die Kosten für Gas, Wasser und Strom.
Durch den Wildzirkelturm führt nun eine Treppe hinauf zum Wehrgang, der voriges Jahr mit Stadt- und Spendengeldern und dem Erlös einer Tombola saniert worden ist. Der Bürgermeister versprach, dass der Gang künftig von Anfang April bis Ende September tagsüber für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Die Frau, die seit vielen Jahren im Spitaltor wohnt, soll die Zugänge am Wildzirkel- und Spitaltorturm um 10 Uhr auf- und um 19 Uhr zusperren.
Durch städtische und private Initiativen hat sich der Bereich um die nördliche Stadtmauer in den letzten Jahren stark gemausert. Plattmeier lobte das Engagement von Dr. Anna M. Scholz für Kunstmuseum und Skulpturengarten und erinnerte an eine kommunale Maßnahme, die eng damit zusammenhängt: „Die Stadt hat im Graben Grundstücke gekauft und mit Städtebaufördermitteln – gegen den Widerstand einiger weniger – gestaltet.“ Das von Norbert Thiel umgebaute Haus am Spitaltor füge sich schön ein, und das Teuchert-Anwesen sei recht ordentlich geworden, befand der Rathauschef.