Alliierte Luftaufnahme vom Außenlager Hersbruck vom 16.03.1945 Bild-Nr. 4123, Bildflug-Nr. 45 458/1, vom Bayer. Landesvermessungsamt genehmigt mit Nr. 311/2001
Das KZ-Außenlager Hersbruck und die Baustelle "Doggerwerk" befanden sich in einer ländlichen Region. Innerhalb kurzer
Zeit veränderte sich der Alltag und das Leben der Menschen grundlegend. Das Rüstungsprojekt war unübersehbar.
Mehrmals täglich marschierten Häftlingskolonnen durch die Stadt und die anliegenden Dörfer zur Baustelle "Doggerwerk" und
zurück. Diese durfte nur mit Genehmigung betreten werden.
Vom Hersbrucker Strudelbad konnte man einen Wachturm des Lagers sehen, o.J.
G. Vanselow, S. 31
Über diese Brücke führte der Weg der Häftlinge.
Foto: K. Bock
Die Brutalität der Wachen und der ausgehungerte Zustand der Häftlinge waren in der Bevölkerung bekannt. Den Geruch verbrannter Leichen nahm jeder wahr. Die Reaktionen waren unterschiedlich und reichten von Wegsehen oder Zustimmung bis zu vorsichtigen Versuchen, den Häftlingen trotz Verbot etwas Essen zukommen zu lassen.
„Eines Tages arbeiteten Frauen aus dem Dorf auf den Feldern, dort, wo KZ-Häftlinge Baracken für das Lager Förrenbach bauten.
Viele waren ungarische Juden, die auch Deutsch sprachen. Sie sagten, sie verhungerten. Den Frauen gelang es, ihnen ein paar gekochte
Kartoffeln und etwas Brot zu geben. Sie schafften das aber nur einmal. Am nächsten Tag erwischte sie der Posten und drohte ihnen damit, dass
sie selbst in das Lager Hersbruck kämen."
„Über die Misshandlungen der Häftlinge kann ich gar nichts sagen, ich bin den ganzen Tag über in meiner Backstube gewesen."